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Wenn die Diagnose das Leben ändert: Die Schwere-Krankheiten-Versicherung als finanzielles Schutzschild
Ein Anruf, ein Arztgespräch – und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Eine schwere Erkrankung wie Krebs, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall reißt uns nicht nur gesundheitlich den Boden unter den Füßen weg. Sie stellt uns und unsere Familien auch vor immense finanzielle Herausforderungen. Wie sollen die laufenden Kosten gedeckt werden? Was ist mit teuren Behandlungen oder notwendigen Umbauten am Haus?
Genau für diesen Ernstfall gibt es ein Absicherungsinstrument, das in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewinnt: die Schwere-Krankheiten-Versicherung, auch „Dread Disease“-Versicherung genannt. Wir bei Oeconomia möchten Ihnen heute praxisnah und verständlich erklären, wie diese Versicherung funktioniert, für wen sie eine echte Stütze sein kann und worin sie sich von der klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung unterscheidet.
Was genau ist eine Schwere-Krankheiten-Versicherung?
Stellen Sie es sich wie ein finanzielles Notfall-Kit vor. Die Schwere-Krankheiten-Versicherung zahlt Ihnen eine vorab vereinbarte, hohe Einmalsumme aus, sobald bei Ihnen eine der im Vertrag definierten schweren Krankheiten diagnostiziert wird.
Der entscheidende Punkt ist hier das Wort „Diagnose“. Anders als bei der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) wird nicht geprüft, ob Sie noch arbeiten können oder wie stark Sie im Alltag eingeschränkt sind. Sobald der ärztliche Befund vorliegt, leistet der Versicherer – schnell und unbürokratisch. Das verschafft Ihnen sofort die finanzielle Freiheit, sich voll und ganz auf das Wichtigste zu konzentrieren: Ihre Genesung.
Zu den versicherten Krankheiten zählen je nach Tarif bis zu 55 schwere Diagnosen, darunter typischerweise:
- Krebs
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Multiple Sklerose (MS)
- Querschnittslähmung
- Erblindung oder Taubheit
- Demenz
Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Vorteil: Die ausgezahlte Summe ist in der Regel steuerfrei. Sie kommt also zu 100 % bei Ihnen an.
Der entscheidende Unterschied zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU)
In unseren Beratungsgesprächen bei Oeconomia ist dies eine der häufigsten Fragen: „Ich habe doch eine BU, brauche ich das dann überhaupt?“ Oder umgekehrt: „Ersetzt das eine BU?“ Die Antwort lautet: Beide Versicherungen sichern unterschiedliche Risiken ab und haben ihre eigene, wichtige Berechtigung.
- Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zahlt eine monatliche Rente, wenn Sie Ihren Beruf aus gesundheitlichen Gründen (egal welcher Art) nicht mehr ausüben können. Sie sichert also Ihr laufendes Einkommen. Die Ursache – ob Rückenschmerzen, Burnout oder ein Unfall – ist dabei zweitrangig.
- Die Schwere-Krankheiten-Versicherung (SKV) zahlt eine hohe Einmalsumme bei einer klar definierten Diagnose. Sie dient dazu, den unmittelbaren Kapitalbedarf nach dem Schock zu decken, unabhängig davon, ob Sie später wieder arbeiten können oder nicht.
Gerade psychische Erkrankungen, die heute fast ein Drittel aller BU-Fälle ausmachen, sind durch eine SKV nicht abgedeckt. Sie ist also kein vollwertiger Ersatz für einen umfassenden BU-Schutz. Aber sie kann eine brillante Alternative oder Ergänzung sein.
Für wen ist die Schwere-Krankheiten-Versicherung wirklich sinnvoll?
Aus unserer langjährigen Erfahrung als unabhängige Versicherungsmakler in Hamburg wissen wir, dass es keine pauschale Antwort gibt. Die persönliche Lebenssituation ist immer entscheidend. Wir sehen jedoch drei Hauptgruppen, für die diese Absicherung besonders wertvoll ist.
Als Alternative, wenn die BU nicht möglich ist
Neulich kam ein junger Handwerksmeister zu uns. Aufgrund einer chronischen Rückenproblematik bekam er bei keinem Versicherer einen bezahlbaren Berufsunfähigkeitsschutz. Für ihn war die Sorge groß: Was passiert, wenn er durch eine andere schwere Krankheit komplett ausfällt? Gemeinsam haben wir eine Schwere-Krankheiten-Versicherung abgeschlossen. Sie sichert ihn nun gegen die größten finanziellen Risiken wie Krebs oder einen Schlaganfall ab – und das zu einem Bruchteil der Kosten, die eine BU für ihn bedeutet hätte.
Auch für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, riskanten Berufen oder Hobbys kann die SKV die einzige Möglichkeit sein, sich finanziell gegen die Folgen einer schweren Diagnose abzusichern.
Als sinnvolle Ergänzung zur bestehenden BU
Stellen Sie sich vor, Sie haben eine gute BU, die Ihr Einkommen sichert. Dann wird bei Ihnen eine schwere Krankheit diagnostiziert. Die BU-Rente fängt Sie monatlich auf, aber was ist mit den sofortigen Kosten?
- Umbau des Badezimmers oder Einbau eines Treppenlifts
- Kosten für alternative Heilmethoden, die die Krankenkasse nicht übernimmt
- Die Möglichkeit, den Partner für eine Weile aus dem Job zu nehmen, um für Sie da zu sein
- Die vorzeitige Tilgung des Hauskredits, um die monatliche Last zu nehmen
Genau hier springt die Einmalzahlung der SKV ein. Sie gibt Ihnen die finanzielle Souveränität, solche Entscheidungen zu treffen, ohne auf Erspartes zurückgreifen oder einen Kredit aufnehmen zu müssen.
Zur Absicherung von Familie und Finanzierungen
Für Selbstständige, Unternehmer oder Hauptverdiener ist die SKV ein wichtiger Baustein, um das Lebenswerk und die Familie zu schützen. Die Versicherungssumme kann beispielsweise dafür genutzt werden, einen laufenden Firmenkredit zu tilgen oder sicherzustellen, dass die Ausbildung der Kinder trotz des Schicksalsschlags gesichert ist.
Worauf wir bei der Auswahl achten: Das Kleingedruckte zählt
Der Markt für Schwere-Krankheiten-Versicherungen ist vielfältig, und die Unterschiede liegen im Detail. Als unabhängige Versicherungsmakler sind wir an keine Gesellschaft gebunden. Unser einziger Auftraggeber sind Sie. Deshalb schauen wir ganz genau hin:
- Anzahl und Definition der Krankheiten: Ist der Krebsbegriff weit gefasst oder sind nur bestimmte Stadien versichert?
- Warte- und Überlebenszeiten: Wie lange müssen Sie nach Vertragsabschluss oder nach der Diagnose warten, bis die Leistung fällig wird?
- Flexibilität und Zusatzleistungen: Gibt es Optionen für eine spätere Erhöhung oder eine Kinder-Mitversicherung?
Wir empfehlen in der Regel eine Versicherungssumme, die mindestens fünf Ihrer aktuellen Jahresgehälter abdeckt. Das mag hoch klingen, aber es verschafft Ihnen die nötige Zeit und den finanziellen Puffer, um Ihr Leben ohne Druck neu zu ordnen.
Unser Fazit: Ein starker Baustein, aber kein Allheilmittel
Die Schwere-Krankheiten-Versicherung ist ein hochwirksames Instrument, um sich und seine Liebsten vor den finanziellen Folgen einer schrecklichen Diagnose zu schützen. Sie bietet schnelle, unbürokratische Hilfe genau dann, wenn man sie am dringendsten braucht.
Sie ersetzt zwar keine vollwertige Berufsunfähigkeitsversicherung, ist aber für viele Menschen eine exzellente Alternative oder eine unverzichtbare Ergänzung. Ob sie auch für Sie der richtige Baustein in Ihrem persönlichen Absicherungskonzept ist, lässt sich am besten in einem persönlichen Gespräch klären.