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Hausratversicherung: Warum die richtige Versicherungssumme heute wichtiger denn je ist
Viele Kundinnen und Kunden orientieren sich bei der Hausratversicherung nach wie vor an einer altbekannten Faustregel: 650 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Diese Zahl hat sich seit Anfang der 2000er-Jahre etabliert und gilt bei fast allen Versicherern als Mindestwert, um den wichtigen Unterversicherungsverzicht zu erhalten. Doch die entscheidende Frage lautet: Ist diese Summe in Zeiten steigender Preise noch ausreichend?
Die Preisentwicklung macht Anpassungen notwendig
Wer heute Möbel, Elektronik oder Haushaltsgeräte neu anschafft, merkt schnell: Die Kosten sind deutlich gestiegen. Das betrifft nicht nur hochwertige Designermöbel, sondern auch ganz alltägliche Dinge wie Küchen, Fernseher oder Waschmaschinen. Ein Blick auf den Verbraucherpreisindex zeigt es deutlich: Während 2002 der Indexwert bei 78,1 lag, beträgt er 2024 bereits 119,3. Rechnet man diese Entwicklung auf die Versicherungssumme um, ergibt sich ein Wert von fast 1.000 Euro pro Quadratmeter – statt der bisherigen 650 Euro.
Natürlich bedeutet das nicht, dass jede Hausratversicherung sofort auf diesen Wert angepasst werden muss. Aber es verdeutlicht: Die alte Faustformel ist längst nicht mehr zeitgemäß.
Was passiert im Schadenfall?
Bei kleineren Schäden ist die vereinbarte Summe in der Regel unproblematisch, weil die gesamte Versicherungssumme plus Vorsorge zur Verfügung steht. Anders sieht es bei einem Totalschaden aus – beispielsweise nach einem Brand oder Wasserschaden. Viele Versicherer berichten, dass in 80 bis 90 % dieser Fälle die vereinbarte Summe nicht mehr ausreicht, um den Hausrat vollständig zu ersetzen.
Das führt dazu, dass die Entschädigung zwar zunächst wie eine große Überweisung wirkt, beim Wiedereinkauf aber schnell Ernüchterung eintritt. Möbel, Elektrogeräte oder Handwerksarbeiten sind heute schlicht teurer als noch vor einigen Jahren. Mit dem Ergebnis, dass das Budget nicht reicht, um die Wohnung oder das Haus in gleicher Qualität wie vorher wieder einzurichten.
Unsere Empfehlung: Mehr Sicherheit durch höhere Versicherungssummen
Wir empfehlen daher, die Versicherungssumme bei der Hausratversicherung künftig nicht mehr ausschließlich nach der alten Pauschale zu berechnen. Da einige Versicherer außerdem zusätzliche Kosten eines Schadenfalls (z. B. Aufräumung, Hotelunterbringung oder Transportkosten) direkt in die Versicherungssumme einrechnen, sinkt die effektiv für den Hausrat zur Verfügung stehende Leistung noch weiter.
Um hier ausreichend abgesichert zu sein, empfehlen wir mindestens 20 % mehr Versicherungssumme als bisher anzusetzen. Ein Beispiel: Statt 650 Euro pro Quadratmeter besser mit 780 Euro pro Quadratmeter kalkulieren – so gewinnen Sie im Ernstfall entscheidende Sicherheit.
Fazit: Lieber vorsorgen als im Schadenfall enttäuscht sein
Die richtige Versicherungssumme in der Hausratversicherung ist kein Detail, sondern entscheidet im Ernstfall darüber, ob Sie Ihren Lebensstandard nach einem Totalschaden halten können. Unsere Empfehlung: Überprüfen Sie Ihre aktuelle Absicherung und passen Sie diese bei Bedarf an die heutige Kostenlage an.
Wenn Sie Fragen haben oder Unterstützung wünschen, stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Seite. Buchen Sie einfach einen Termin über unseren Online-Kalender – so finden wir gemeinsam die passende Lösung für Ihre persönliche Situation.